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Museumsuferfest Wenn der Pflaumenbaum wieder Früchte trägt Bundesliga Hamburg |
Großes buntes XiangQi begeisterte die Kids von Frankfurt by René Gralla (18.9.2009) (Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Christoph Harder. Bildunterschriften als Tooltipp-Text)
Wer sagt es denn: Auch Brettspiele können volksfesttauglich sein. Gleich hinter dem westlichen Eingangstor auf dem Chinesischen Markt
am Nordufer des Mains leuchtete am letzten Augustwochenende in fröhlichem Rot das Zelt des XiangQi, und eine Installation,
die mit handbemalten Playmobil-Figuren das spannende Szenario der fernöstlichen Mattkunst auch für Nichteingeweihte plastisch machte,
entwickelte sich rasch zu einem beliebten Anlaufpunkt insbesondere für Kinder und deren Eltern.Mehr als drei Millionen Besucher flanierten während des diesjährigen "Museumsuferfestes Frankfurt" vom 28. bis zum 30. August 2009 über die längste Kulturmeile der Republik,
und neben vielen anderen Attraktionen war das kleine Team, das neben dem
Konfuzius-Institut für XiangQi die Werbetrommel rührte, beinahe pausenlos von Neugierigen umlagert. Frau Hefei Huang
und ihr Ehemann Dieter Ziehten vom Hefei Huang-Verlag Gröbenzell, wo demnächst ein Lehrbuch zum Chinaschach erscheinen wird,
hatten liebevoll einen Stand aufgebaut, und davor lud das große bunte Demo-Brett, das der vietnamesische Arzt und XiangQi-Mentor
Quang Nguyen-Chi zusammen mit dem Autor aus Hamburg nach Frankfurt geschafft hatten, zum spontanen Zocken ein.Ein Angebot, das vor allem Jugendliche begeisterte, die sich dann hinterher nur noch schwer von ihren Erziehungsberechtigten zum Aufbruch überreden ließen.
Sogar chinesische Touristen fotografierten den custom-made Set, und eine häufig gestellte Frage war: "Wo kann man dieses Spiel kaufen?"
Andere wollten wissen, ob es im Frankfurter Raum einen XiangQi-Treff gäbe, und der Autor verwies dann regelmäßig auf den lockeren Kreis
der Enthusiasten im nahen Gießen.Wenn das XiangQi nach draußen geht, dann können ungeahnte Effekte erzielt werden, das ist das Fazit dieser Tage von Frankfurt. Falls sich im nächsten Jahr noch einmal die Möglichkeit für eine vergleichbare Aktion bietet, sollte die Chance unbedingt genutzt werden. Aber dann bitte mit etwas mehr Unterstützung vom offiziellen XiangQi der Republik.
Es wäre nämlich wirklich nett, wenn die Anwesenheit gerade der gewählten Repräsentanten vor Ort nun doch etwas höher läge als die - selbstverständlich den besonderen (WM-)Umständen geschuldete -
Null-Präsenz 2009 ...Artikel im Chinesischen Handelsblatt (in Chinesisch)
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Museumsuferfest Wenn der Pflaumenbaum wieder Früchte trägt Bundesliga Hamburg |
Wenn der Pflaumenbaum wieder Früchte trägt by René Gralla (25.7.2009) (Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Huaxin Liu, People's Daily. Bildunterschriften als Tooltipp-Text)
Spätestens am ersten Treppenabsatz, nur noch ein paar Atemzüge entfernt vom Ort der Entscheidung, wird auch dem verstocktesten Optimisten klar, was die Stunde geschlagen hat. Ein Foto an der Wand zeigt zwei Frauen, die eine, im Dress einer Rot-Kreuz-Helferin, beugt sich hinab zur anderen, spendet Trost. "Be still my beating Heart", wie der Betrachter dem erläuternden Begleittext entnimmt. Bleib ganz still, mein pochend Herz. Besagte Arbeit des Berliner Künstlergespanns Karen Ziwica und und Frank Niemetz ist natürlich als Aufmunterung gedacht, die beiden abgebildeten Mädels sind optisch recht ansprechend gedresst. Trotzdem schleicht sich jetzt ein mulmiges Gefühl ein, mag dich die Krankenschwester soeben auch nett angestrahlt haben, wie sie will, das bleibt am Ende ein Ablenkungsmanöver, hinter der nächsten Ecke warten bereits die fürsorglichen Exekutoren mit ihren Werkzeugen. Schließlich haben wir uns ja auch nicht bloß auf einen gemütlichen Latte Macchiato hier verabredet, im Café "en passant" an Berlins Schönhauser Allee. Das Szenelokal, wo sich sonst in überparteilicher Eintracht, allerdings nach dem Terminkalender fein säuberlich getrennt alle am Prenzlauer Berg politisch relevanten Gruppen regelmäßig versammeln, ist an diesem Juliwochenende die Arena, in der sich die Besten der Republik virtuelle Duelle mit Streitwagen und Katapulten, Elefanten, Reitern und Fußsoldaten liefern. Dieses martialische Arsenal gehört nämlich zum Szenario des "Xiangqi", der original chinesischen Schachvariante, die sich, davon ist jedenfalls die Mehrheit der Gelehrten in Fernost überzeugt, schon vor mehr als zwei Millennien im Reich der Mitte entwickelt hat. Ergebnisse Deutsche Xiangqi-Meisterschaft 2009 im "Neuen Deutschland" Deutsche Xiangqi-Meisterschaft 2009 in "People's Daily" |
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Museumsuferfest Wenn der Pflaumenbaum wieder Früchte trägt Bundesliga Hamburg |
Bundesliga Hamburg by Norbert Schäfer (5.6.2009) (Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Bernd-Jürgen Fischer. Bildunterschriften als Tooltipp-Text)
Das 3.Bundesliga-Turnier der Saison 08/09 wurde zu einem - zumindest im Vergleich zu der bisherigen Historie des chinesischen Schach in Deutschland -
einzigartigen Medien-Event. Dr. René Gralla hat seine Kontakte in der Presse- und TV-Welt genutzt und konnte den NDR,
das Hamburger Abendblatt sowie einen chinesischen Fernsehsender (CCTV) und einen chinesischen Radio-Sender (China Radio International)
zur Berichterstattung gewinnen.
Die Anzahl der Teilnehmer lag mit 18 zwar eher leicht unter den Erwartungen - die mangelnde Quantität wurde aber durch entsprechende Qualität
mehr als kompensiert, wie auch Markus Brenner in seiner Eröffnungsansprache festhielt: Neben dem Führenden der deutschen Rangliste und dem amtierenden
Deutschen Meister nahmen drei weitere ehemalige Deutsche Meister teil. Es war sicherlich eines der am stärksten besetzten Turniere der letzten Jahre.
Den Anfang machte der Konsul der chinesischen Botschaft, der für Michael Nägler den ersten Zug des Turniers ausführte. (Für Hardcore-Interessierte: Es handelte sich um den Elefantenzug Ege3).
Unter Surren der Kameras, Klicken der Fotoapparate und dem einen oder anderen hingehaltenen Mikrofon entwickelte sich ein harmonisches Turnier, zu dem
das angenehme Ambiente des Teehauses YuYuan, das freundlicherweise die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, sicherlich signifikant beitrug.
Zum eigentlichen Turnierverlauf kann ich hier wenig beisteuern, da ich mich selbst die meiste Zeit auf meine eigenen Partien konzentrieren musste.
Top-Favorit war sicherlich Xue Zhong aus München, aber auch Lai Hop Duong, Ngyuen Viet und Michael Nägler gehörten zum Kandidatenkreis für den Turniersieg.
Eine erste Vorentscheidung fiel in der 3. und 5.Runde, als Xue Zhong gegen Michael Nägler und Ngyuen Viet gewann. Überraschend kam hingegen der Sieg Lai Hop Duongs gegen den doch leicht favorisierten
Xue Zhong in der 4.Runde. Da Lai Hop Duong schon zwei Remisen gegen seinen Mannschaftskollegen Ngyuen Viet und mich abgegeben hatte, zogen er und Xue Zhong Kopf an Kopf mit 4 von 5 möglichen Punkten in die letzte Runde ein.
Beide waren Favorit in den Schlusspartien: Lai Hop Duong hatte sich gegen Karsten Hoffarth durchzusetzen und Xue Zhong gegen den Berichterstatter. Sollten beide Partien gewonnen werden, musste die Buchholz-Feinwertung entscheiden.
Indes - es kam anders: Während Karsten seinem Kontrahenten deutlichen Widerstand entgegensetzte und so ein Remis erzwingen konnte, nahm die Partie Xue Zhongs den erwarteten Verlauf: Nach einem feinen Figurenopfer in der Eröffnung
erhöhte er den Druck, bis ich die Figur unter Stellungs- und Materialnachteil zurückgeben musste - eine vermutlich verlorene Position. Einige - ggf. durch das Gefühl des sicher nahenden Sieges ausgelöste - ungenaue Züge meines Gegners
(z.B. hätte 27.Wi4 statt Wh4 einen weiteren Soldaten gewonnen) und einige genaue Zügen meinerseits drängten das Spiel schlussendlich noch ins Remis.
An dem Turniersieg änderte das nichts, Xue Zhong hatte die bessere Feinwertung. Zweiter wurde Lai Hop Duong, dritter (nach zwei Jahren Turnierabstinenz doch überraschend) ich vor den punktgleichen Ngyuen Viet und Michael Nägler.
Die Mannschaftswertung sah Lingen mit 11 Punkten vorn, das damit auch die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu 99% sicher hat. Dazu trugen neben Michael mit 4 Pkt. noch Karsten Hoffarth (u.a. mit einem Remis gegen Lai Hop Duong) und Bastian Gollmar (mit einem ausgekämpften Remis gegen Michael) mit jeweils 3 1/2 Punkten bei.
Zweiter wurde der VfS Hamburg mit einem ebenfalls sehr guten Ergebnis von 10 Punkten, zu dem neben dem Berichterstatter noch mit jeweils 3 Punkten Markus Brenner (mit einem Sieg gegen Jörn Tessen und einer verheissungsvolen Stellung gegen Michael) und
(in seinem ersten China Schach Turnier über die volle Distanz) René Gralla beitrugen. René erziele u.a. ein Sieg gegen den Überraschungs-Vierten des Nürnberger Turniers Lucas Gitter sowie eine Gewinnstellung gegen Rudi Reinders, die aber aufgrund mangelnder Turnierpraxis
doch noch kippte.
Dritter wurde Bremen vor Jena, das mit fünf Teilnehmern - davon neben der Familie Gitter zwei Neulinge - die teilnehmerstärkste Mannschaft stellte.
Stefan Heiden (den einige noch unter den Namen Stefan Scholz kennen - er hat mittlerweile geheiratet) stand trotz Abwesenheit im Mittelpunkt der Siegerehrung:
Er stellte seine Xiangqi-Literatur (und wir sprechen hier von ca. 100 Heften und Büchern) als Turnierpreise zur Verfügung. Was von allen Teilnehmern begeistert aufgenommen wurde - am Ende war keines mehr übrig!
Das Schlusswort hatte der Vize-Präsident des Chinesischen Schachs Jörn Tessen, der den Organisatoren seinen Dank aussprach und auf die kommenden Turniere in Braunschweig und Berlin hinwies.
Zwar ist die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft faktisch entschieden, aber die Qualifikation zur Deutschen Einzelmeisterschaft und zur Teilnahme and der WM in Xintai ist weiterhin hart umkämpft und lässt auf eine spannende Schlussrunde in Braunschweig schließen.
Anbei noch einige weitere Links zum Turnier: Ergebnisse Bericht im Hamburger Abendblatt Bericht im "Neuen Deutschland" TV-Beitrag im Hamburg Journal vom 30.5. (gegen Ende nach ca. 24 Minuten) Tournament report at WXF (in English) Tournament report at WXF (in Chinese) Tournament video at CCTV (in English) and the Print edition Tournament video at CCTV (in Chinese) Article at China Radio International Online (in Chinese) Sendemanuskript von China Radio International Online (in Deutsch) Radiobeitrag von China Radio International Online (in Deutsch) Article at People's Daily Online (in English) Article at Xinhua (in English) Article and video at China.org (in English) Article at Kaiyuan.de - largest Chinese community in South Germany (in Chinese) |